Mercado Groningen
GESCHICHTE
Das Projekt „Mercado Groningen“ wurde von den Immobilienentwicklern MWPO und Beauvast mit dem Ziel initiiert, eine kleine, gewöhnliche Straße in das pulsierende Herz der Groninger Innenstadt zu verwandeln. Zur Verwirklichung dieser ambitionierten Vision arbeiteten zwei renommierte Architekturbüros, Loer Architecten und De Zwarte Hond, gemeinsam an diesem Projekt.
KONZEPT
Der Mercado Groningen ist ein facettenreiches Konstrukt, bestehend aus zwei unterschiedlichen Segmenten: einem lebhaften Markt im Erdgeschoss und 41 luxuriösen Apartments in den darüber liegenden Stockwerken. Das Konzept verkörpert Widerstandsfähigkeit, Zeitgemäßheit und Zweckmäßigkeit kombiniert mit einem lebendigen Erscheinungsbild in der Innen- und Außengestaltung. Die transparente Konzeption des Gebäudesockels ermöglicht es, dass das Licht des Marktes nachts die umliegenden Gehwege erhellt und somit einen einladenden Eindruck hinterlässt. In den 41 durchdacht angelegten geräumigen Apartments herrscht eine einladende Atmosphäre, in der sich Besucher und Bewohner gleichermaßen wohlfühlen. Die Fassade wird durch die harmonische Integration von großen Fenstern, grünen Terrakotta-Elementen und üppiger Bepflanzung visuell bereichert. Zusätzlich schaffen die stufenartig angeordneten Dachterrassen reichlich Raum für den Anbau von Pflanzen und Blumen.
Rendering by Colordot
TERRAKOTTA
1.400m² smaragdgrün glasierter Terrakottaplatten dienen dazu Fenster und Balkontüren zu akzentuieren. Hierbei wird durch die Verwendung von acht verschiedenen Mundstücken ein bemerkenswert verspielter Tiefeneffekt erzielt. Dieser wird dank der präzise vorkonfektionierten Schnittwinkel der individuellen Platten weiter verstärkt. Die grüne semi-transparente Glasur wurde im Rahmen des 2. Brand-Prozesses nicht nur auf der Plattenoberfläche, sondern auch an den Schnittkanten aufgetragen. Aufgrund der erhöhten Liquidität der Glasur variiert diese in ihrer Auftragsdicke basierend auf der jeweilen Plattengeometrie. Das hierbei entstandene Zusammenspiel der Oberfläche- und Farbe des Naturtons, natürlichem Licht und des Glasurauftrags erzeugt ein konstant wechselndes Erscheinungsbild. Unterschiedliche Blickwinkel und Tageszeiten offenbaren stets neue, faszinierende Muster, welche die Lebendigkeit der Fassade noch weiter unterstreichen.
Photo by Andreas Lechtape
SCHNITTE UND ECKEN
Da die Terrakottaplatten als Rahmenelemente für Fenster und Balkontüren dienen, mussten sie vertikal und horizontal montiert werden. Um dies zu ermöglichen, wurden alle Platten im Werk sorgfältig vorkonfektioniert, einschließlich präziser Schnitte und Bohrlöcher sowie einer vormontierten Rückbefestigungslösung. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass jede Platte bei der Montage schlicht an ihrer vorgesehenen Position platziert werden muss – vergleichbar mit dem Zusammenbau von LEGO-Sets. Sechs bis acht einzelne Terrakottaplatten treffen an jeder einzelnen Fensterecke aufeinander. Die hierbei entstandenen offenen Fugen tragen dank ihrer glasierten Kanten ebenfalls zur ästhetischen Integrität der Fassade bei.
Photo by Andreas Lechtape
ERGEBNIS
Das Endergebnis ist eine kohärente Fassadengestaltung, in der kein einziges Element dominiert. Vielmehr dienen die Elemente dazu, einander hervorzuheben und zu ergänzen. Terrakottaplatten fungieren als geschmackvolle Fensterumrahmungen, während diese Fenster wiederum das Gesamtbild des Gebäudes hervorheben. Schließlich verleihen üppige Bepflanzungen dem sonst womöglich leblos anmutenden Ensemble Dynamik und Vitalität. Das hieraus resultierende Erscheinungsbild passt perfekt zu einem Projekt, welches durch seine einladende Atmosphäre zur Revitalisierung seiner Nachbarschaft beitragen soll.
Photo by Andreas Lechtape